DETAILINFORMATIONEN

Ring Nr.: Epoche: Datierung ca.:
1

Neuzeit

1930 bis 1940

Bezeichnung: Material: Fundort / Herkunft:
Irenenring

Gold, 585

Süddeutschland

Durchmesser innen: Gewicht:
20 mm

2,9 g

Beschreibung:  
Der Irenenring ist die Nachbildung eines im Kloster Lorch gefundenen Arma-Christi-Rings, der zwischen1560 und 1600 entstanden ist.
Arma Christi heißt wörtlich übersetzt: Gerät, Rüstzeug, Werkzeug Christi und umfasst alle Leidens- oder Marterwerkzeuge der Passion.

Irenenringe wurden offiziell seit 1904 hergestellt. Zu sehen sind umlaufend Maria in blauem Mantel, auf ihrem rechten Arm das Jesuskind (weiß geschmelzt). Es folgen unter einem Blutstropfen die von Ruten flankierte Geißelsäule (grün), in der ein goldener Strick zu sehen ist, mit dem Jesus gefesselt wurde. Dann folgen in weißem, goldgefasstem Email die drei Würfel, mit denen die Kriegsknechte um den Mantel Jesu gewürfelt haben, des weiteren Zange und Hammer (dunkelblau), Leiter (rot) und Kreuz (dunkelblau), schließlich in einem Oval (schwarz) das Jesusmonogramm IHS. Erstaunlich ist, wie auf dem engen Rund eines schmalen Ringes die Passionsgeschichte zusammengefasst ist.

Zur Datierung:
Auf der Rückseite des ovalen Plättchens trägt der Ring in Handgravur eine 585-Punzierung, deren Stil auf Willi Weitmann (1902-1991) hinweist. Willi Weitmann lebte in Lorch, ab 1975 in Schwäbisch Gmünd. Gefertigt hat er den Ring vermutlich in den1930er Jahren.
Willi Weitmann war der Sohn des in Lorch wohnhaften Goldschmieds und Graveurs Friedrich Weitmann, der den originalen, zwischen 1560 und 1600 entstandenen Arma-Christi-Ring in Händen gehalten hatte und nach diesem, bei seiner Auffindung zuerst Königin Irene zugesprochenen Ring, als erster den sogenannten Irenenring schuf.

Lit. Ursula Röhrs, Mythos Irenenring, 2021, Der Arma-Christi-Ring vom Kloster Lorch. U.R & M.F.

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