Um es vorwegzunehmen, steht am Anfang aller Dinge die Idee oder nennen wir es der Einfachheit halber „Eingebung“.
Ab etwa Mitte des Jungpaläolithikums, im Mesolithikum bis hin zum Neolithikum wurden Techniken wie Ritzen, Schaben, Abspanen, Bohren und Schleifen angewendet. Außer Harthölzern zur Bearbeitung weicherer Materialien wurden vorwiegend Stichel, Kratzer, Schaber, Bohrer, Klingen sowie Sägeklingen aus Silex benutzt.
Die großen Schaber und Kratzer mit ihrer spanabhebenden Wirkung (ähnlich dem heutigen Goldschmiedeschaber) wurden vorwiegend bei dem Grobformungsprozess verwendet. Durch seinen Einsatz ließ sich das zu bearbeitende Material, das in erster Linie aus Holz, Bein und Horn bestand, gut vorgestalten. Man kann davon ausgehen, dass diese Techniken in der Schmuck- und Ringherstellung verwendet wurden.
Perlen, die aus Samen, Beeren und Muscheln hergestellt wurden, mussten mit feineren Gerätschaften bearbeitet werden. Die ältesten Schmuckstücke, die aus Muscheln gefertigt wurden, datieren in das Jahr 75 000 v. Chr. Zum Feinbearbeiten und zur Anbringung von Verzierungen oder Zeichen kamen feine Spitzklingen und Stichel zur Anwendung.
Zum Erweitern und Schleifen von z. B. Ringinnenwandungen wurden stabartige Schleifsteine benutzt. Mit dem Einsatz von Unterliegern, Schliffwannen, Poliersteinen (und - vermutlich aber nicht wissenschaftlich fundiert - Poliersand), bekam das Schmuckstück sein Finish.
Ob Birkenteer und Harz zu kompositorischen Zwecken (wie das Verbinden zweier unterschiedlicher Materialien) verwendet wurden, kann in Erwägung gezogen werden. Über etwaige Hilfsmittel zum Färben von Schmuck aus der mineralischen und floralen Welt weiß man sehr wenig. Es ist bekannt, dass Knochen und Steine gefärbt und bemalt wurden, dennoch ist die Anwendung bei der Schmuckherstellung nicht nachgewiesen.